Trockenrasen-Johanniskrauteule

Actinotia radiosa (Esper, 1804)

Flugzeit Falter:
von April bis August
in zwei Generationen
Auftreten Raupe
von Juni bis Juli (2.Generation)
von Mitte August bis September (1.Generation)
die Art überwintert als Puppe


Vorkommen in Österreich


Eulenfalter Familie Noctuidae
Erdeulen Unterfamilie Noctuinae
Tribus Actinotiini
Gattung Actinotia
Trockenrasen-Johanniskrauteule Actinotia radiosa

Nahrungspflanzen Raupen

Johanniskraut (Blüten und Früchte)

Lebensraum

blütenreiche Trockenrasen, Sandfluren, sonnigen Hängen und Halden

Wissenswertes

Die Trockenrasen-Johanniskrauteule ist eine eher im Süden beheimatete Art, deren nördliche Verbreitungsgrenze Nordfrankreich und Süddeutschland erreicht. Die wärmeliebende Art besiedelt vorwiegend trockenwarme Habitate wie Magerrasen, Felshänge und andere magere Standorte. Die Falter fliegen in zwei Generationen im April und Mai und ein weiteres Mal im Juli und August. In Mitteleuropa gilt die Art als vom Aussterben bedroht, allerdings sind die Tiere ausschließlich tagaktiv und können deswegen an künstlichen Lichtquellen nicht nachgewiesen werden. Auch sind sie klein, scheu und ihr Flug ist schwirrend, weshalb sie auch tagsüber nur selten beobachtet werden können. Es besteht also eine Möglichkeit, dass die Art an geeigneten Standorten doch weiter verbreitet und häufiger ist als angenommen. Mit ihren auffälligen Vorderflügeln ähneln die Falter ihrer häufigeren Schwesternart Actinotia polyodon, besitzen aber ein dunkles Mittelfeld, das sich deutlich vom Basal- und Saumfeld abhebt, eine etwas kontrastärmere bräunliche Färbung und dezenter ausgeprägte Zacken der Wellenlinie.

 

Über die Biologie der Raupen ist nur wenig bekannt. Sie leben im Sommer und Frühherbst an Johanniskraut (vermutlich Hypericum perforatum und Hypericum alpinum). Literaturangaben zufolge werden Eiablageplätze an warmen, geschützten Stellen, wo die Nahrungspflanzen in Gruppen beisammenstehen, bevorzugt. Die Puppen der ersten Generation überwintern.

 

Namenserklärung

Herkunft: radiosus strahlig, wegen der Vorderflügel-Zeichnung

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de

 

Literatur

Axel Steiner in Ebert, G. (Hrsg.) (1997):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 6: Nachtfalter IV - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 367

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 539

Morten Top, Dieter Fritsch, Vladimir Kononenko (2023), Noctuidae Europaeae Essential, Bugbook Publishing.Denmark 376