Eutelia adulatrix
Eutelia adulatrix (Hübner, [1813])
Nahrungspflanzen Raupen
Perückenstrauch, Mastixstrauch (Wilde Pistazie), Sumachgewächse

Wissenswertes
Eutelia adulatrix ist beinahe in ganz Afrika, Südeuropa und im Westen Asiens verbreitet und besiedelt vorwiegend warme und verbuschte Lebensräume, ist aber auch fallweise im Siedlungsbereich anzutreffen. Die Art bildet mehrere Generationen von Frühling bis Herbst. Eutelia adulatrix und Eutelia adoratrix, die den äußersten Südosten Europas besiedelt, sind die einzigen Vertreter der Familie der Euteliidae in Europa und in ihrem Aussehen unverwechselbar. In Mitteleuropa treten sie fallweise als Wanderfalter bzw. Irrgäste auf. Den ersten Falterfund in Österreich gab es im Jahr 2016 in Kärnten. Seit dem Jahr 2022 mehren sich die Nachweise im Süden Österreichs und die Zeit wird weisen, ob es bei Einzelfunden bzw. Irrgästen aus dem Süden bleiben wird oder ob die außergewöhnlich schönen Tiere als etablierte Art die österreichische Schmetterlingsfauna früher oder später bereichern wird. Raupenfunde aus Graz und Kärnten im Jahr 2024 könnten bereits ein erster Hinweis darauf sein.
Die Angaben zu den Raupennahrungspflanzen sind teilweise widersprüchlich, gesichert sind jedoch Funde an Cotinus coggygria (Perückenstrauch), Pistacia sp. (Pistazien-Arten) und Rhus glabra (Scharlach-Sumach), Abgaben zu Pinie und Liguster dürften wohl falsch sein. Die Eier werden meist einzeln an die Unterseite der Blätter abgelegt. Auch die Raupen leben vorwiegend blattunterseitig. Bevorzugt werden Schösslinge bzw. Neuaustriebe der Wirtspflanze. Die ausgewachsenen Raupen sind kräftig gebaut und in ihrer Grundfarbe variabel. Sie können in Grün- und Rottönen auftreten. Charakteristisch sind zwei markante gelbe Subdorsallinien. Die Verpuppung erfolgt in einem dichten Kokon aus versponnenen Pflanzenteilen in einem zusammengesponnenen Blatt. Die Puppenruhe dauert in der Regel etwa 14 Tage. Erstaunlicherweise erfolgte der Falterschlupf einer der Raupen, die in Kärnten im August an Rhus glabra gefunden wurden, erst im Mai des darauffolgenden Jahres (Zuchtbeobachtung Bruno Brudermann). Ob sich bei uns im Freiland die Falterentwicklung ebenfalls verzögern kann bzw. ob die Tiere auch Temperaturen im Minusbereich überstehen können, ist noch nicht erforscht.
Namenserklärung
Herkunft: „adulatrix Schmeichlerin; wegen des schönen Ansehens der Art.“
im Englischen: The Adulatarix, Wheedler
Weblinks
https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://www.inaturalist.org (Beobachtungen aus Österreich)