Ziest-Silbereule

Autographa pulchrina (Haworth, 1809)

Flugzeit Falter:
von Mai bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe
von Ende August bis Mai
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Eulenfalter Familie Noctuidae
Metall-, Gold-, Silber- & Höckereulen Unterfamilie Plusiinae
Tribus Plusiini
Untertribus Plusiina
Gattung Autographa
Ziest-Silbereule Autographa pulchrina

Nahrungspflanzen Raupen

Ziest, Geißblatt, Taubnessel, Lungenkraut, Brennnessel, Pestwurz, Primel, Heidelbeere, Kreuzkraut, u.a.

Lebensraum

in fast allen Lebensräumen, meidet allerdings trockenheisse Standorte

Wissenswertes

Die Ziest-Silbereule  ist in nahezu ganz Europa verbreitet und besiedelt als feuchtigkeitsliebende Art Moore und viele andere Standorte, die nicht zu heiß und trocken sind. Die Falter fliegen in einer Generation von Mai/Juni bis August. Die Tiere sind wie alle Vertreter dieser Unterfamilie eifrige Blütenbesucher. Sie sind vorwiegend nachtaktiv, können aber fallweise auch tagsüber angetroffen werden. Die Ziest-Silbereule ähnelt in ihrem Aussehen vor allem der Jota-Silbereule, besitzt aber tiefschwarze Flecken am Außenrand der Nierenmakel. Die Silberflecken können variabel sein, die Art weist jedoch als wichtiges Unterscheidungsmerkmal eine Zacke an der äußeren Querlinie auf, die auf Höhe des Silberflecks ins Mittelfeld ragt.

Eine weitere ähnliche Art ist die aus Sibirien zugewanderte Burjatische Silbereule, Autographa buraetica, die 1991 erstmals in Österreich nachgewiesen wurde und lokal bereits in einigen Gebieten etabliert sein dürfte. Nach äußeren Merkmalen ist diese Schwesternart nicht sicher von Autographa pulchrina unterscheidbar. Die mehr gescheckte und graubraune Grundfarbe der Vorderflügel und die Verdunkelung rund um die Silbermakel können jedoch Anhaltspunkte geben.

 

Die Raupen leben von August, überwinternd bis Mai des darauffolgenden Jahres. Sie sind vorwiegend nachtaktiv, in jüngeren Stadien fressen sie auch tagsüber. Generell werden am Tage die eher im Schatten liegenden Teile der Nahrungspflanze bevorzugt. Wie alle Raupen dieser Unterfamilie (ausgenommen die Gattung Abrostola) besitzen sie nur 2 Bauchbeinpaare und sitzen oft mit gekrümmter Haltung auf der Nahrungspflanze, so dass sie einer etwas dicklichen Spannerraupe ähneln. Aufgrund ihrer grünen Färbung ist die Raupe bestens getarnt. Die Verpuppung erfolgt in einem Gespinst zwischen Pflanzenteilen in Bodennähe.

 

Namenserklärung

Herkunft: „von pulcher schön gebildet.“
im Englischen: Beautiful Golden Y
weitere Namen: Silberpunkt-Höckereule

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de
https://britishlepidoptera.weebly.com

 

Literatur

Axel Steiner in Ebert, G. (Hrsg.) (1997):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 6: Nachtfalter IV - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 130

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 463

Morten Top, Dieter Fritsch, Vladimir Kononenko (2023), Noctuidae Europaeae Essential, Bugbook Publishing.Denmark 220