Wissenswertes

Die Rost-Wintereule ist in nahezu ganz Europa weit verbreitet, allerdings nicht sehr häufig und besiedelt warme, mäßig feuchte Laub- und Strauchmischwälder auf lehmigen, sandigen oder kalkhaltigen Böden vom Tiefland bis in die montane Stufe. Die Falter fliegen in einer Generation von August überwinternd bis Mai mit Hauptflugzeit im Oktober/November. Die Falter sind nachtaktiv und erscheinen gelegentlich an künstlichen Lichtquellen. Die Tiere besitzen eine gelblichbraune Grundfarbe mit schwarzer Fleckenzeichnung und sind mit keiner anderen bei uns vorkommenden Eulenfalterart zu verwechseln.

Die Raupen sind polyphag und leben an verschiedenen Laubgehölzen und krautigen Pflanzen wie Weiden, Schlehen, aber auch Erdbeeren oder Löwenzahn. Die Jungraupen halten sich vorwiegend an Kätzchen oder Knospen auf. Die erwachsene Raupe ist im Gegensatz zu anderen Arten dieser Gattung ungewöhnlich stark behaart. Fallweise werden die Tiere als Raupe oder Puppe auch in Ameisennestern gefunden. Die genaue Biologie dieser Beziehung wurde bisher noch nicht untersucht. Wahrscheinlich ist, dass die dichte Behaarung der Raupe einen Schutz vor den Angriffen der Ameisen bildet und sich die Tiere in der Nähe bzw. sogar in den Nestern aufhalten kann.

Namenserklärung

Herkunft: „rubigo, rubiginis Rost; wegen der Färbung.“
im Englischen: Dotted Chestnut

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch
http://www.pyrgus.de

Literatur

Axel Steiner in Ebert, G. (Hrsg.) (1997):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 6: Nachtfalter IV - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 474

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark 598

Morten Top, Dieter Fritsch, Vladimir Kononenko (2023), Noctuidae Europaeae Essential, Bugbook Publishing.Denmark 458