Hellgrüne Flechteneule

Bryopsis muralis (Forster, 1771)

Flugzeit Falter:
von Juni bis August
in einer Generation
Auftreten Raupe
von Oktober bis April
die Art überwintert als Raupe


Vorkommen in Österreich


Eulenfalter Familie Noctuidae
Erdeulen Unterfamilie Noctuinae
Tribus Bryophilini
Gattung Bryopsis
Hellgrüne Flechteneule Bryopsis muralis

Nahrungspflanzen Raupen

Krustenflechten auf Mauern

Lebensraum

Siedlungsgebiete, Städte und Gärten auf alten Gemäuern, Dächern, Brücken, Trockenmauern, Hauswände, usw.

Wissenswertes

Die Hellgrüne Flechteneule ist von Nordwestafrika bis nach Süd- und Mitteleuropa verbreitet, sie tritt jedoch lokal und mit größeren Verbreitungslücken auf. Die Art besiedelt Wärmegebiete in der Ebene und im Hügelland, vor allem auch an anthropogenen Standorten mit flechtenbewachsenen Mauern, Trockenmauern und Böschungsmauern an Straßen und Wegrändern. Die Falter fliegen in einer Generation von Ende Juni bis August. Sie sind nachtaktiv und sitzen tagsüber gerne gut getarnt an flechtenbewachsenen Steinen. Frisch geschlüpfte Tiere insbesondere  auch an Stellen, an denen ihre Larvalentwicklung stattgefunden hat. Die Hellgrüne Flechteneule ist am typischen Verlauf der inneren Querlinie, die den Hinterrand des Vorderflügels nicht erreicht, sondern bogenförmig in die basale Querlinie übergeht, gut von anderen Flechteneulen zu unterscheiden. Frisch geschlüpfte Tiere besitzen eine hellgrüne Grundfarbe, die aber bald verblasst.

 

Die Raupen findet man von Oktober, überwinternd bis April. Die mattschwarzen Tiere mit bläulichweißer Rückenzeichnung und rötlicher Bauchseite sind mit keiner anderen Flechteneulen-Art zu verwechseln. Sie fertigen sich in den Mauerritzen eine Höhle aus Fugenmaterial (oft Lehm und Löß) an, die sie während ihrer gesamten Larvalentwicklung bewohnen und sich darin auch häuten. Ihr Gehäuse verlassen sie nur zum Fressen. Die Nahrungsaufnahme findet erst in der zweiten Nachthälfte statt, wenn die Flechten durch den Tau aufgeweicht und gut fressbar sind. An Regentagen kann man sie fallweise auch tagsüber beobachten. Die Verpuppung findet Ende April ebenfalls in ihrer Wohnhöhle statt. Nur dort, wo es noch alte flechtenbewachsene Mauern und entsprechendes Fugenmaterial zum Bau der Wohnhöhlen gibt, kann diese Art überleben.

 

Namenserklärung

Herkunft: muralis (lat.) zur Mauer gehörig, an Mauer lebend
im Englischen: Marbled Green

 

Weblinks

https://lepiforum.org/wiki
https://www.euroleps.ch

http://www.pyrgus.de/

https://britishlepidoptera.weebly.com/

 

Literatur

Axel Steiner in Ebert, G. (Hrsg.) (1997):
Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 6: Nachtfalter IV - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 80

Steiner, A.; Ratzel, U.; Top-Jensen, M.; Fibiger, M. (2014):
Die Nachtfalter Deutschlands- Bugbook Publishing, Oestermarie, Danmark521